Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftssystem zum Kapitalismus. Sie ist zwar eine Marktwirtschaft mit privaten Unternehmen und freien Märkten. Betriebe sollen darin jedoch kooperieren, anstatt in Konkurrenz zueinander nach Gewinn zu streben. Oberstes Ziel ist nicht mehr die Mehrung des Gewinns, sondern die Ermöglichung eines guten Lebens für alle. Die Gemeinwohl-Ökonomie versteht sich als eine ethische Marktwirtschaft, die Solidarität und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt.
Die ethische Marktwirtschaft dient nicht dem Geld, sondern ihrem eigentlichen Zweck: der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse. Firmen können und sollen weiterhin rentabel arbeiten. Gewinne sind jedoch nicht länger Selbstweck, sondern nur noch Mittel zum Zweck. Man setzt sie zur Stärkung der Betriebe ein oder investiert sie sinnstiftend. Damit dienen sie nicht länger der Vermehrung des Vermögens externer Kapitalgeberinnen und -geber. Auch das Anhäufen von Geld über Transaktionen am Finanzmarkt ist nicht länger das Ziel.
Christian Felber