Artwork: Odelia Toder, Artist in Residence.

Im Rahmen unserer Arbeit zur Ehrung, Nährung und Mehrung der Lebendigkeit befassen wir uns mit dem Thema des Mikrobioms und seinen Auswirkungen auf Landwirtschaft und Medizin…

3 Milliarden Jahre brauchte die Erde, um die Einzeller hervorzubringen.
Diese Viren, Bakterien, Pilze, Algen und unzählige weitere Familien von Procarioten und Eucarioten haben dann zur Entfaltung der weiteren Biosphäre geführt. Auf einem Kaffeelöffel Erde gibt es mehr Einzeller als es Menschen auf der Erde gibt.

Von der Wurzel des Baumes bis zum Apfel und in unseren Magen, bestehen auch wir aus schier unendlich vielen Einzelwesen, die alle in einer ausbalancierten Symbiose unsere Verdauung, unser Immunsystem, unsere Gesundheit regulieren.

Das World Ethic Forum hat sich von Anfang an von der Ehrung, Nährung und Mehrung der Lebendigkeit inspirieren lassen.

Ethik ist für uns ein innerer Prozess. Die Wesen der Welt als unsere Verwandten zu verstehen, als Subjekte und Mitbewohner zu behandeln, mit denen wir in Beziehung treten können und dürfen.

Dazu gehören auch die Einzeller und das Wunder des Mikrobioms, dazu gehört der Respekt vor und die alltägliche Arbeit mit dem pulsierenden Werden, Sein und Vergehen der gesamten Biosphäre. Und daazu gehört auch die fundamentale Tatsache, dass der liebevolle Umgang mit der Erde Teil unserer eigenen Gesundheit ist.

Zu den bestätigten Teilnehmern gehören (weitere werden folgen):

Helmy Abouleish, Sekem. World Ethic Forum

Helmy Abouleish, Sekem (Egypt)

Sekem fördert eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Ökologie, Ökonomie, gesellschaftliches und kulturelles Leben, wobei das Zusammenspiel von Mikroorganismen bewusst in die Landwirtschaft integriert wird. Das 1977 von der Familie Abouleish und Mitstreitern gegründete Sekem-Projekt hat Teile der ägyptischen Wüste in einen blühenden Garten Eden verwandelt und wurde unter der Leitung von Helmy Abouleish mit dem Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“) ausgezeichnet.

Gabriele Berg, Professor TU Graz

Leiterin des Instituts für Biotechnologie an der Technischen Universität Graz) erforscht Gabriele Berg seit 30 Jahren das Mikrobiom. Sie hat zahlreiche Studien über die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Mikrobiom von Pflanzen und Böden durchgeführt, darunter eine Studie im Rahmen der Sekem-Initiative, in der die Auswirkungen auf mikrobielle Gemeinschaften in Wüstenböden untersucht wurden.

Das Treffen am 22. Juni in Zürich setzt nun einen neuen Massstab. Die Lebendigkeit der Welt ist ein gigantisches Zusammenarbeiten, ein Spiel, ein Tanz der Wesen, welche die Erde grün werden lassen und zum Blühen bringen.

Dieser Lebensreigen hat eine Dimension jenseits der Vorstellung, jenseits der Berechenbarkeit, und jenseits der Vermarktbarkeit.

Das Einzige, das wir vorerst tun können, ist diese überreiche Fülle wahrzunehmen,  zu würdigen, und in seiner Schönheit und Vollkommenheit zu sehen. In jeder Blüte, in jedem Korn, in jedem Baum erstrahlt das Werk unzähliger Kleinstwesen, welche ihrerseits wieder vom Grün der Pflanzen genährt werden.

Die Anerkennung, Erforschung und Pflege dieser Tatsache kann gewaltige Auswirkungen auf die Zukunft unseres Planeten haben.

Schon heute gibt es kaum eine landwirtschaftliche oder medizinische Fakultät, die nicht das Mikrobiom zu einem der wichtigsten Forschungsgebiete zählt. Gesundheit und das Wachstum der Biosphäre hängt eng mit ihm zusammen.

Noch ist das Mikrobiom nicht im Mainstream angekommen.

Noch können wir das ethische Bewusstsein mitentwickeln, dass es nicht nur um die Erhaltung und Mehrung der Biosphäre geht, sondern auch um unsere Fürsorge und Liebe, die ein wesentlicher Bestandteil ist zur Erhaltung und Mehrung dieses Bioms.

Die Tagung am 22. Juni ist ein Versuch, diese Würdigung zu vollziehen und die vielgestaltige Tatsache der pulsierenden Lebendigkeit in unser Bewusstsein und Handeln zu bringen.

Wir freuen uns auf jeden von euch.